Pelletöfen und Pelletkessel

1. Dezentrale Einzelöfen

Einzelöfen als Raumheizung sind eine umweltbewusste Variante zum Kamin, denn moderne Pelletöfen verursachen eine deutlich geringere Menge von Feinstaub. Die Öfen können je nach Leistung und Aufstellung den Raum selbst sowie die anliegenden Räume beheizen. 
Raumheizgeräte lassen sich grundsätzlich mit jeder Heizung kombinieren, da sie unabhängig von ihr betrieben werden. Wichtig für eine gute Brennleistung ist eine ausreichende Versorgung mit Frischluft.

Hinweis:
Wenn Sie eine raumtemperaturgeführte Heizungsregelung haben und der Fühler sich in der Nähe des Pelletofens befindet, führt es bei laufendem Ofen zur Abschaltung der Heizungsanlage. In solchen Fällen sollte der Fühler verlegt werden.

Wie bei einer herkömmlichen Öl- oder Gaszentralheizung kann eine große Pelletheizung auch als Zentralheizung für die Raum- und Brauchwassererwärmung eingesetzt werden. Darüber hinaus verfügen die Heizkessel entweder über einen gro­ßen Vorratsbehälter oder führen die Pellets aus einem separaten Pelletlager zu. Als Lagerraum kann ein freigewordener Öllagerraum oder Kellerraum dienen.Alternativ sind u.a. Erdtanks oder Gewebesilos möglich. Mit Holzpellets betriebene Heizkessel erlauben in den meisten Fällen eine automatische Nachladung des Brennstoffs, ohne dass Sie, wie bei Kaminöfen, ständig Holz nachlegen müssen.

Für die Zuführung der Pellets stehen zwei Technologien zur Verfügung: Bei der Zuführung über eine Förderschnecke muss sich der Lagerraum in unmittelbarer Nähe befinden. Bei der Zuführung über ein Vakuum-Saugrohr kann die Entfernung bis zu 20 m betragen. Die Zündung erfolgt elektrisch, die Verbrennung des Holzes erfolgt kontinuierlich und schadstoffarm.

Da die Abstrahlungswärme eines zentralen Pelletofens bei einer Zentralheizung nicht den Heizungsraum beheizen soll, müssen Ofen und Heizungsrohre gut wärmegedämmt werden. Die Regelung der Anlage (Zündung, Steuerung der Verbrennung, Brennstoffzufuhr) erfolgt vollautomatisch. Je nach Größe des Aschebehälters wird eine monatliche bis vierteljährliche Entleerung der Asche notwendig. Die Asche kann ganz normal über den Hausmüll entsorgt werden oder als Dünger für den Garten dienen. Für den Betrieb eines Pelletkessels ist die Kombination mit einer Solaranlage sehr sinnvoll: wenn die Solaranlage im Sommer das warme Wasser erzeugt, kann der Pelletkessel ausgeschaltet werden.

3. Holzpellets und Feinstaubemissionen

Auch wenn die Feinstaubemissionen von Holz­pelletanlagen in Bonn noch sehr gering sind, sollte man unter dem Aspekt eines Anstiegs von Holzfeuerungsan­lagen unbedingt auf besonders emissionsarme Modelle mit dem "Blauen Umweltengel" achten bzw. einen Feinstaubfilter einbauen.

4. Holzpresslinge

Holzpellets sind in Form gepresste Holzspäne, die als Hobel- und Sägeabfälle bei holzverarbeitenden Betrieben entstehen oder in der Forstwirtschaft anfallen. Die Pellets werden ohne Zusatz von chemischen Bindemitteln unter hohem Druck hergestellt. Holzpellets sind sehr gut zum Heizen geeignet und damit eine gute Alternative zu anderen Brennstoffen. Der Heizwert pro Kilogramm beträgt ca. 4,9 kWh. Dies entspricht dem Energiegehalt von etwa einem halben Liter Heizöl bzw. einem halben Kubikmeter Gas. Der Preis für Holzpellets pro erzeugter kWh liegt derzeit deutlich unter den Preisen für Öl und Gas.

5. Klimaneutralität

Die Verbrennung von Holz gilt als klimaneutral, da hierbei nur so viel CO2 entsteht, wie das Holz während des Wachstums aus der Atmosphäre aufgenommen hat. Selbst wenn man das Holz im Wald liegen ließe, würde es das gespeicherte CO2 wieder freisetzen.

Bei nachhaltiger Bewirtschaftung der Wälder steht so mit dem Brennstoff Holz eine nachwachsende Energiequelle zur Verfügung. Dieser Umstand machts sich in positiver Weise in der Energiebilanz bemerkbar: mit einer Pelletheizung sind hohe Anforderungen, zum Beispiel Effizienzhäuser, leichter zu erreichen.

Unsere Tipps

  • Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert bundesweit Biomasseheizanlagen, beispielsweise Pelletöfen mit Wassertasche, Pelletkessel oder auch Kombikessel in Bestandsgebäuden. Seit 1. Januar 2021 gilt nach dem Bundesenergiegesetz (GEG) die „Bundesförderung für effiziente Gebäude - Einzelmaßnahmen“ (BEG Einzelmaßnahmen). Hier gehts zur Förderübersicht.
    Der Antrag muss in der Regel vor Auftragsvergabe erfolgen. 
  • Außerdem fördert die Landesförderung progres.nrw Holzheizungen in NRW, wenn sie in Kombination mit einer Solarthermieanlage und mit einem angemessenen Pufferspeicher betrieben werden. 
  • Je dichter die Pellets gepresst sind, umso höher ist ihr Heizwert und desto besser ihr Brennverhalten. Eine gute Qualität ist gewährleistet, wenn die Pellets gemäß Ö-Norm H 7135 und DIN-Norm 51731 hergestellt sind. Eine besonders gute Qualität (bessere Verbrennung) weisen Pellets auf, welche die Anforderungen nach der „DIN-Plus“ Gütenorm erfüllen.
  • Mehr Informationen bei der „Aktion Holzpellets