Die wichtigsten Merkmale:

  • Kompakte Gebäudestruktur 
  • Ausgezeichneter Wärmeschutz der gesamten Gebäudehülle (U-Wert der Bauteile kleiner 0,15W/m²K) 
  • Ausrichtung zur Sonne, um solare Gewinne zu erzielen 
  • Dreifach-Wärmeschutzverglasung mit gedämmtem Fensterrahmen (Uw kleiner gleich 0,8Wm²K) 
  • Sorgfältige luftdichte Bauweise (Luftwechsel beim Luftdichtheitstest n50 <0,6 n-1)
  • Wärmebrückenminimierung: keine energetische Lücke in der Gebäudehülle 
  • Minimaler Energieaufwand zur Raumbeheizung notwendig 
  • Kontrollierte Lüftungsanlage mit hohem Wärmerückgewinnungsgrad

Passivhäuser sind Gebäude, die nur noch ein Minimum an Energie zur Gebäudebeheizung benötigen. Erreicht wird dieses Ziel, indem die Wärmeverluste minimiert werden und gleichzeitig die solaren und internen Gewinne bewusst eingesetzt werden. Die Minimierung der Wärmeverluste erfolgt durch intensive Wärmedämmung, durch wärmebrückenfreies und luftdichtes Konstruieren sowie durch die kontrollierte Wohnraumlüftung mit hohem Wärmerückgewinnungsgrad. Auf diese Weise wird man nahezu unabhängig von Energiepreissteigerungen, verbraucht kaum Ressourcen und verursacht nur noch sehr wenig CO2

Im Wärmetauscher der Lüftungsanlage wird die Wärme der Abluft genutzt, um die kältere Außenluft zu erwärmen, die dann in die Wohnräume geführt wird. Der noch verbleibende geringe Restwärmebedarf kann durch eine zusätzliche Erwärmung der Zuluft, beispielsweise über eine Wärmepumpe, abgedeckt werden. Die Warmwasserbereitung kann idealerweise über eine Solaranlage erfolgen, wobei der Minderertrag im Winter über eine Wärmepumpe erfolgen kann. Für die Versorgung mehrerer zusammenhängender Passivhaus-Einheiten kann auch ein Nahwärme-Anschluss eine sinnvolle und kostengünstige Variante darstellen, um die Restheizung und Warmwasserbereitung sicherzustellen. 

Neben den internen Wärmequellen, wie Personen, Haushaltsgeräte, Abwärme vom Kochen und Duschen, spielen solare Gewinne eine entscheidende Rolle beim Passivhaus. Sie werden durch hochwertige dreifachverglaste Passivhausfenster mit gedämmten Rahmen erzielt. Die Aufenthaltsräume werden nach Süden orientiert und verfügen über große Öffnungen, um im Winter hohe solare Gewinne zu erzielen. Untergeordnete Räume sind weitestgehend nach Norden orientiert und übernehmen so eine Pufferfunktion. Sie sind in der Regel mit kleineren Fensteröffnungen ausgestattet, um an dieser Stelle geringe Wärmeverluste zu verursachen.

Der Begriff Passivhaus ist nicht geschützt. Er wird vielmehr als eine Art Verbrauchsstandard definiert. Gemäß Passivhaus-Institut in Darmstadt liegt der Heizwärmebedarf (Energiekennzahl) beim Passivhaus bei maximal 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr (15 kWh/m²a). Als Nebenanforderung darf der Primärenergiebedarf nicht größer als 40 kWh/m2a sein. Die Heizlast liegt bei maximal 10 kW.

Passivhäuser können sowohl in Massiv- als auch in Leichtbauweise ausgeführt werden. Sie treten als Einfamilienhaus, Reihenhaus oder im Geschosswohnungsbau auf. Besonderer Wert muss beim Passivhausbau auf die luftdichte und wärmebrückenfreie Ausführung gelegt werden. Eine genaue Detailplanung und sorgfältige Ausführung der handwerklichen Arbeiten sind zwingend erforderlich.

Das Passivhaus garantiert dauerhaft sehr niedrige Verbrauchskosten.

 

Unsere Tipps

Planen Sie jetzt schon zukunftsorientiert: ab 2021 ist gemäß der EU-Gebäuderichtlinie beim Neubau Niedrigstenergiestandard „Nearly-zero-Emission“ („Fast-Null-Emissionen“) Standard für Neubauten vorgeschrieben.

Weitere Informationen finden Sie hier:

In einem Passivhaus sind alle Voraussetzungen für ein besonders behagliches Wohnen gegeben. Einerseits werden alle Details wärmebrückenfrei und luftdicht geplant und ausgeführt und andererseits sorgt die kontrollierte Wohnungslüftung automatisch für die Abfuhr der verbrauchten feuchten Raumluft sowie die Zufuhr der notwendigen Frischluft. 

Die im Wohnungsbestand oftmals vorhandene Schimmelproblematik ist deshalb in einem Passivhaus nicht gegeben.