Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner eröffnet die Bonner Energietage
Oberbürgermeisterin Katja Dörner eröffnete dieses Jahr wieder die Bonner Energietage und begrüßte die Ausstellenden und Veranstaltenden auf dem Münsterplatz während des gemeinsamen Presserundgangs. Trotz einiger unsicherer Faktoren, wie die Regierungsumbildung und die Unklarheiten in den vergangenen Monaten, was aus dem „Heizungsgesetz“ wird, war von Zurückhaltung am Stand der Bonner Energie Agentur e. V. (BEA) nichts zu spüren. Über den ganzen Tag hinweg wurde dieser beim Info- und Beratungstag, dem Auftakt der Bonner Energietage, angesteuert. Die Bonner Energietage werden seit vielen Jahren gemeinsam von der BEA, der Stadt Bonn, SWB Energie und Wasser und der Verbraucherzentrale NRW in Bonn ausgerichtet.
BEA-Fachleute gaben live und vor Ort im Herzen Bonns Auskunft rund um das Thema energetisch Sanieren und Bauen. „Wie tausche ich meine Gasheizung am günstigsten gegen eine Wärmepumpe aus? Und kann ich mit deren Hilfe vielleicht im Sommer auch mein Haus kühlen?“, wollte ein Mann aus Lessenich wissen. „Woran erkenne ich eine seriöse Solarfirma?“, fragte eine Frau aus Kessenich. Und ein junges Ehepaar aus der Weststadt hatte viel vor, wusste aber nicht „Was tun, wenn man in einer Wohnungseigentümergemeinschaft mit Gasetagenheizungen lebt und die anderen Eigentümer auf dem Weg zur klimaschonenden Wärmeversorgung mitnehmen will?“ Auf diese und zahlreiche andere Fragen rund ums klimabewusste Bauen, Wohnen und Leben gaben die BEA-Energieberatenden Antworten. Und einer, der die BEA schon kannte, stellte fest: „Guten Rat gibt es dort auch jenseits des Aktionstags, sogar kostenlos.“
Zum guten Rat gesellten sich gute Nachrichten von Seiten der Bonner Energie Agentur. Wir haben unser Team aufgestockt, um ab sofort nicht nur an unserem Hauptsitz in der Stadthaus-Loggia, sondern auch in den Stadtteilen, den sogenannten Quartieren, für die Bürgerinnen und Bürger da zu sein. „In welchem Quartier in Bonn wohnen Sie?“, war entsprechend unsere Frage an die Passantinnen und Passanten, die diese mit dem Kleben gelber Punkte auf eine Landkarte beantworteten.
Wohnortnahe Quartiersbüros in Beuel und Friesdorf öffnen
„Im Beueler Kulturzentrum Brotfabrik sind wir bereits mit der Beratung gestartet und schon im Juni wird unser eigenes Quartiersbüro in Friesdorf eröffnet, freute sich Svenja Fuchs, Koordinatorin der BEA-Beratungsangebote und Energieeffizienz-Partner. Weiterhin sei die Expertise mit Fokus auf Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) und für privat Vermietende ausgeweitet worden. In den Startlöchern stehen bei der BEA auch die Beratung zum neuen Förderprogramm und zur sozialverträglichen, energetischen Bestandssanierung. Ganz niederschwellig werden Hausbesitzende mit der Initiative „Sparen jetzt“ demnächst auf kleine Energiesparmaßnahmen stoßen, die sie leicht und schnell umsetzen können.
Bei den Beratungsgesprächen verzeichnet das BEA-Team aktuell ein „Rieseninteresse an der Kommunalen Wärmeplanung“ und steigende Offenheit für neue Heizungstechniken. „Was jetzt ansteht als großes Mega-Thema in den nächsten Jahren ist Wärme, Gebäude, alles, was mit Heizen zusammenhängt“, sagte Oberbürgermeisterin Katja Dörner am BEA-Stand. Umso stolzer war sie, „dass wir unsere Wärmeplanung schon auf den Weg gebracht haben" und diese wohl noch vor der Sommerpause im Stadtrat beschlossen werde.
Kommunaler Wärmeplan ersetzt nicht die individuelle Beratung
Der Wärmeplan sei eine Grundlagenplanung, die Orientierung gebe, welche Gebiete der Stadt eher für zentrale Wärmenetze wie Fern- oder Nahwärme oder für dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen geeignet seien. „Aber eine individuelle Energieberatung kann sie nicht ersetzen“, fügte Dr. Giulia Pugnaghi an. Der Leiterin Programmbüro Klimaneutrales Bonn 2035 und BEA-Vorstandsvorsitzenden war noch etwas wichtig: Im Sinne des Klimas, der Versorgungssicherheit und der sozialen Gerechtigkeit sei die Einsparung des Wärmebedarfs etwa durch eine energetische Sanierung der Gebäudehülle „die halbe Miete“. Und sie wurde deutlich: „Es ist aus finanziellen und Klimaschutzgründen nicht mehr empfehlenswert, jetzt noch eine neue Öl- oder Gasheizung einzubauen, denn Erdgas und Heizöl werden durch die steigende CO2-Bepreisung und steigende Gasnetzentgelte teurer werden.“
Das hat ein Mann aus dem Rhein-Sieg-Kreis längst verinnerlicht, der mit Lob und Dank an den BEA-Stand kam: „Ich habe ein sehr erhellendes Video der Bonner Energie Agentur mit vielen Hinweisen zur Energiewende für die Praxis, speziell zur Wärmepumpe, im Internet gefunden.“ Im persönlichen Austausch ging es dann nochmal um die individuellen Details, aber auch „beim weiteren Programm der Bonner Energietage und sonstigen Möglichkeiten der Informationsgewinnung bleibe ich aufmerksam dabei“.
Weitere Informationen zur Veranstaltung erhalten Sie unter www.bonner-energietage.de.