Mehr Effizienz mit optimierter Anlagentechnik

Eine Heizungsanlage arbeitet nur dann effizient, wenn alle Bestandteile gut aufeinander abgestimmt werden. Daher ergibt es Sinn, diese Bestandteile zu überprüfen. Hier liegt ein sehr großes Einsparpotential, sowohl als einzelne Maßnahmen wie auch bei einem Heizungsaustausch. Detailübersicht zur Optimierung:

1. Rohrleitungsdämmung

  • Achten Sie auf eine komplette Dämmung der Rohrleitungen und auf eine ausreichende Dämmstoffstärke.
  • Häufig wird bei einer verwinkelten Rohrleitungsführung aus Zeitersparnis auf eine sorgfältige Ausführung der Dämmung verzichtet. Auch die Armaturen sollten mit einer Dämmung versehen werden.
  • Die Dämmung von warmen Rohrleitungen in unbeheizten Räumen (zum Beispiel im Keller) stellt eine Nachrüstverpflichtung (siehe Rechtliche Vorgaben) des Gebäudeenergiegesetz (GEG) dar.

Ein großer Stromverbraucher der Heizungsanlage ist zum Beispiel die Umwälzpumpe, die meist andauernd in Betrieb ist. In vielen Haushalten ist die Umwälzpumpe einer der größten Stromverbraucher im Haus. Die Heizungspumpe sorgt dafür, dass warmes Wasser zwischen Heizanlage und Heizkörpern zirkuliert und die Räume wärmt. Gerade in älteren Häusern sind die Pumpen oft überdimensioniert und verbrauchen sehr viel Strom.

Heutiger Standard für den Einsatz in Heizungssystemen sind geregelte Hocheffizienzpumpen.

Der Stromverbrauch der Umwälzpumpe lässt sich bis zu 80% reduzieren, wenn eine hocheffiziente Heizungspumpe der Energieeffizienzklasse A eingesetzt wird, die Laufzeit der Pumpe an den Bedarf optimal angepasst und das Heizungssystem z. B. durch einen hydraulischen Abgleich optimiert wird. Auch für Solaranlagen ist eine neue Pumpengeneration auf dem Markt, die besser auf die Volumenströme und das Wärmeträgermedium angepasst ist. Ein im Durchschnitt halbierter Strombedarf sorgt für eine nochmals verbesserte Ökobilanz solarer Wärmeerzeugung.

3. Thermostatventile

Der Austausch der alten Heizkörperventile (Thermostatventile) gegen neue, voreinstellbare Heizkörperventile kann schon bis zu 10% Einsparung bringen.

Sinnvoll sind hier elektronisch regelbare Heizkörperventile - so können Temperaturen und Nutzungszeiten in jedem Raum individuell eingestellt werden.

4. Hydraulischer Abgleich

Eine weitere Voraussetzung für eine energieeffiziente Betriebsweise der Heizungsanlage ist der sogenannte „hydraulische Abgleich“. Dafür muss das System durch den Heizungsfachbetrieb so eingestellt werden, dass jeder Heizkörper im Haus mit genau der Wärmemenge versorgt wird, die er benötigt - unabhängig davon, wie weit er vom Heizkessel entfernt ist. Hierzu sind häufig die Heizkörperventile gegen voreinstellbare Ventile zu tauschen. Bei Heizungen ohne hydraulischen Abgleich wird die Heizenergie weniger effizient genutzt, weil Heizkörper, die näher am Kessel sind, heißer werden als solche, die weiter entfernt sind. Der hydraulische Abgleich reduziert so nicht nur den Energieverbrauch, sondern steigert gleichzeitig den Wohnkomfort, vermeidet Strömungsgeräusche und sorgt für eine gleichmäßige Erwärmung der Heizkörper.

5. Nachtabsenkung

Als Nachtabsenkung versteht man die nächtliche Absenkung der Vorlauftemperaturen der Heizung. Bei geöffneten Thermostaten durchströmt dann Heizungswasser mit 5 bis 8°C tieferer Vorlauftemperatur die Heizflächen, sodass Raumtemperaturen von ca. 17°C erreicht werden. Die Absenkung erfolgt in der Regel zentral über die Heizungsregelung. Alternativ kann man über elektronisch regelbare Thermostatventile an den Heizkörpern eine Absenkung einstellen. Sowohl das Abkühlen wie auch das Aufheizen finden in der Regel zeitverzögert statt, daher sollte beides jeweils mit zeitlichem Vorlauf eingestellt werden.

Eine Nachtabsenkung ist immer individuell zu betrachten: je nach Nutzung ist zum Beispiel eine Nachtabsenkung zwischen 24.00 und 6.00 Uhr angemessen. Auch eine Absenkung tagsüber kann Sinn machen, zum Beispiel wenn man berufstätig und tagsüber regelmäßig abwesend ist.

Bei Häusern mit einem hohen Dämmstandard erzielt eine nächtliche Absenkung nur kleine Effekte. Bei Häusern, die kaum gedämmt sind, ist der Effekt am größten. Hier können durch die Nachtabsenkung fünf bis zehn Prozent der Heizenergie eingespart werden. Ein starkes Auskühlen der Räume muss vermieden werden. Denn zum Einen wird der Energieaufwand zu groß, um die Bauteile wieder aufzuwärmen. Zum Anderen kann Feuchtigkeit auf den kalten Oberflächen kondensieren und Schimmel verursachen.